Von HSt-Redakteur Kilian Krauth

Maximilian (12) ist von den Geräten so begeistert, dass er prompt überlegt, ob er von Fußball auf Kraftsport umsatteln soll. Frank Kühlmann (51) fasst nach einem kurzen Probetraining sogar eine Familienkarte ins Auge. Andrea Herbold (31) findet „das ganze Ambiente klasse, schön hell, klar, irgendwie stark“. Dem kann sich Trainerin und Kursleiterin Annegret Gurr nur anschließen.

Ziemlich motiviert zeigten sich Hunderte von gesundheitsbewussten Unterländern, die gleich am Einweihungs-Wochenende den neuen Sportpark der Turngemeinde Böckingen (TGB) auf der Schanz in Augenschein nahmen. Richtig stolz waren viele der insgesamt 2100 Vereinsmitglieder – allen voran Vorsitzender Herbert Tabler, ohne den dieses 4,9-Millionen-Euro-Projekt „wohl gar nicht geben würde“, wie Oberbürgermeister Harry Mergel beim Einweihungsakt betonte.

„Wir haben fertig!“ stellte Tabler in Anlehnung an Fußballtrainer Giovanni Trapattoni fast genau ein Jahr nach dem ersten Spatenstich fest. „Das hätten viele nicht geglaubt“, zumal die Ansiedlungsidee bis in die 1950er Jahre zurückreiche und 2012 durch die Fusion von TGB und ESV Heilbronn wieder Rückenwind bekam. Den Weg frei machten der Verkauf des Vereinsgeländes auf der Jahnheide, aber auch die finanzielle Unterstützung von Stadt und Württembergischem Landes Sportbund (WLSB), die 700 000 und 330 000 Euro springen lassen.

Mit dem „Sportpark 18-90“ will der Verein nicht nur Menschen von 18 bis 90 Jahren ansprechen, sondern natürlich auch Jüngere, die immerhin die Hälfte der Mitglieder stellen. Mit den flexiblen ganztägigen Angeboten reagiere man auch auf den gesellschaftlichen Wandel, sagte Tabler. „Jeder kann sich hier seine Trainingszeit oder seinen Kurs wie’s ihm passt raussuchen.“ Über die benachbarten Elly-Heuss-Knapp-Schulen hinaus strebe man Kooperationen mit anderen Schulen an, aber auch mit Vereinen. Als Leitgedanken spielten Integration und Inklusion eine wichtige Rolle, weshalb das Gebäude gleich am Eingang ein kleines Bistro hat. An der Wand findet sich Kunstwerk mit Sportmotiven Udo Großklaus.

Während die A-capella-Gruppe Mundartmonika die Gäste mit „Gesangssport“ begeisterte, motivierte OB Mergel alle mit Lorbeeren für das große ehrenamtliche Engagement zum Applaus. Die TGB trage von je her viel zum Zusammenleben in Böckingen bei und gebe den Bürgern „ein Stück Heimat“. Mit ihrem neuen Zentrum stoße das Team von Herbert Tabler, Geschäftsführer Tim Lamsfuß und Sportchefin Christine Krech „das Tor in die Zukunft“ weit auf. Mergel hob mit Blick auf Flüchtlinge, aber auch auf Menschen aller Altersstufen oder unterschiedlicher Neigungen und Fähigkeiten die „große integrative Kraft des Sports hervor“. Daran anknüpfend nannte Jürgen Hanke vom WLSB das Böckinger Zentrum „vorbildlich und wegweisend“ für 50 Sportparks dieser Art, die man in Württemberg anstrebe.

Architekt Sinan Bingöl, Dietmar Carle und ihr Team vom Büro Kubus 360 (Stuttgart) haben das zweistöckige Flachdachgebäude mit 2000 Quadratmetern Nutzfläche nach dem Prinzip „Die Form folgt der Funktion“ klar und geradlinig gestaltet. Im Erdgeschoss finden sich neben Trainingsgeräten ein Bistro sowie Verwaltungs- und Technikräume. Im Obergeschoss sind zwei 160 Quadratmeter große Kursräume, Umkleide, Sauna und Loggia angesiedelt.

Außen schmaler


 logo bk waldenburg StadtverbandHN Logo  sportkreis heilbronn  WLSB Logo 
Stadtsiedlung Logo  VRB HN SHA   Logo Möbel Rieger
Stadtheilbronn