StandortHeilbronner Stimme vom 13.04.2010:

Heilbronn - Die schon vor fast 40 Jahren begonnene Suche nach einem geeigneten Sportgelände für die Turngemeinde Böckingen bezeichnen Beobachter als Langstreckenlauf. Wann er auf die Zielgerade kommt, ist zwar nach wie vor offen. Immerhin scheint inzwischen Land in Sicht zu sein. Am Donnerstag legt die Stadtverwaltung dem Heilbronner Gemeinderat einen Bebauungsplan für einen Standort auf der Schanz vor. Er umfasst eine Fläche von insgesamt 5,2 Hektar westlich der Elly-Heuss-Knapp-Schulen, davon wären netto rund 4,6 Hektar für das gewünschte Sportzentrum vorgesehen.

 

Die neue Anlage würde sich also nahtlos an den bestehenden Sportbereich bei der Schule anschließen. Die TGB nutzt diesen bereits heute. Die eigentliche Heimat des größten Böckinger Sportvereins ist allerdings die Jahnheide an der Grünewaldstraße. Beide Standorte sind derzeit nur eingeschränkt nutzbar. Außerdem strebt der Verein mehr Angebote im Fitnessbereich an.

 

Bereits 1989 hat die Stadt über die Jahnheide einen neuen Bebauungsplan gelegt, der das Gelände als Wohngebiet ausweist. Durch die Vermarktung einzelner Grundstücke soll letztlich auch das neue Sportzentrum auf der Schanz finanziert werden − zumindest teilweise.

Wie das neue Zentrum einmal aussehen wird, ist noch offen. Ein grobes städtebauliches Konzept sieht auf der Nordseite ein Vereinsheim und Parkplätze vor, südlich davon Freizeitsportanlagen wie etwa ein Kunstrasenfeld.

Wunschstandort

Wegen der Nähe zu den Schulen und entsprechender Kooperationsmöglichkeiten, aber auch wegen der sogenannten "Nutzernähe" am Wohngebiet gilt die Schanz für die TGB längst als Wunschstandort. Andere waren schon in den Vorjahren ausgeschieden. Laut Christoph Böhmer, dem Leiter des Stadtplanungsamtes, ließe sich die Anlage auch gut in einen Rahmenplan integrieren, der vom Schulgelände ausgehend einen "großzügigen Grünzug" nach Westen bis zur Gemarkungsgrenze nördlich des Gewerbegebietes Böckingen-West vorsieht. Er könnte laut Böhmer "künftig Freizeit- und Erholungsfunktionen für die Bewohner der Schanz übernehmen". Gar nicht begeistert von solchen Aussagen ist der Bauernverband Heilbronn-Ludwigsburg. Er verweist auf den Verlust bester Ackerböden und spricht sich in einem Brief ans Rathaus für ein "integriertes Sportvereinskonzept" mit verschiedenen Standorten wie etwa Viehweide und Sonnenbrunnen aus. Von den 34 betroffenen Grundstücken auf der Schanz gehören bereits 29 der Stadt, sie haben einen Flächenanteil von 96 Prozent am gesamten Plangebiet.

Kritik an Plänen

Auch Anwohner sind von den Plänen wegen möglicher Lärmbelästigungen nicht begeistert. Laut Böhmer könnte man dieses Problem mit Lärmschutzwänden in Griff bekommen. Die Realisierung wäre laut Böhmer auch schrittweise möglich. Zum Zeithorizont könne er sich aber nicht äußern. "Das steht und fällt natürlich mit der Finanzierung."


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