protestveranstaltung.jpgHeilbronner Stimme vom 30.05.2011

"Wir sind auch noch da" − "Wir wollen auf Rasen spielen" − "Kreuzband ab? Dank Acker." Plakate, Schilder und Transparente schwenkend stehen die kleinen Fußballer am Freitagabend auf dem Spielfeld an der Jahnheide. Im Rücken ihre Eltern und Trainer. Herbert Tabler, Vorsitzender der TG Böckingen hatte die Vereinsmitglieder − vorwiegend die Fußballabteilung, Fußballjugend und deren Eltern − zur Protestkundgebung aufgerufen. Das Motto: "Mit dem Fußballacker auf der Jahnheide haben wir keine Zukunft."

Frust

Unzumutbar seien die Zustände auf dem Spielfeld. Als Kartoffelacker hätte ein anderer Verein den Böckinger Rasen schon bezeichnet, so Tabler. Zwei aktive, 14 Jugendmannschaften sowie eine Alte-Herren-Mannschaft müssten auf dem Feld trainieren. "Die Situation ist untragbar." Die Lösung liegt für Tabler auf der Hand: Das Sportzentrum auf der Schanz muss endlich realisiert werden. "Dafür kämpfen wir seit Jahren." Sein Frust richtet sich vor allem gegen die Stadtverwaltung. Es bestehe dort weder Gesprächs- noch Planungsbereitschaft.

Dass das Fußballspielen auf dem Jahnheide-Platz in der Tat ein schwieriges Unterfangen ist, bestreitet auch Bürgermeister Harry Mergel nicht. "An der Tatsache, dass ich heute selbst in die Höhle des Löwen komme, können Sie sehen, wie wichtig mir das hier ist", betont er. "Wir haben großes Verständnis für Ihre Wünsche." Aber: "Hier entsteht der Eindruck einer bösen Verwaltung, die alles blockiert. Diesen Verdacht möchte ich strikt zurückweisen", sagt Mergel mit Nachdruck. "Die wesentlichen Punkte haben wir geklärt, wir befinden uns in einem planmäßigen Verfahren." Er sagt der TG zu: "Sie bekommen das Planungsrecht." Heißt: Eine Zufahrt zum neuen Sportzentrum über eine Verlängerung der Sinsheimer Straße soll baurechtlich ermöglicht werden. "Wir verlangen im Gegenzug aber einen Finanzierungsplan." Erst dann könne die Stadt entscheiden, welchen Betrag sie zu dem 5,4 Millionen-Euro-Projekt beisteuert.

An diesem Abend wird schnell deutlich, dass es im Grunde um zwei unterschiedliche Dinge geht. Den allgemeinen Wunsch des Vereins nach einem neuen Sportzentrum auf der Schanz. Und den Zustand des Spielfeldes an der Jahnheide, der die Fußballer verzweifelt nach einer schnellen Lösung rufen lässt. Bezüglich des Sportzentrums will Tabler nun so vorgehen: Sobald man die Zusage zur Erschließung des Geländes über die Sinsheimer Straße schriftlich habe, werde ein Konzept erstellt sowie ein Finanzplan für einen ersten Bauabschnitt.

Vorschlag

Und das akute Problem der Fußballer? Mergel schlägt der Abteilung vor, vorübergehend das ESV-Gelände an der Viehweide zu nutzen. Die Fußballer haben allerdings Bedenken: Die Kinder könnten wegbleiben, weil sie keine Möglichkeit haben, dorthin zu kommen. Doch Mergel ist überzeugt von der Zwischenlösung, bietet ein gemeinsames Treffen mit dem ESV an. "Dann sprechen wir über die Verbesserungsmöglichkeiten."


Hauptversammlung

Im Anschluss an die Protestaktion trafen sich die Mitglieder der TG zur Jahreshauptversammlung. Vorstandsmitglied Sven Protzer stellte einen ausführlichen Kassenbericht vor. Im vergangenen Jahr habe man einen Überschuss von rund 5000 Euro erzielt. Gleichzeitig mussten jedoch einige größere Beträge für Renovierungsarbeiten gesetzt werden. Der Vermögensbestand des Hauptvereins belaufe sich auf 10 600 Euro, so Protzer.

Neu gewählt wurden an diesem Abend: Wolfgang Hafner als stellvertretender Vorsitzender – er ersetzt Stefan Markus, der berufsbedingt umgezogen ist. Michael Schäfer ist neuer Beisitzer, darüber hinaus wurden Georg Schmied und Günther Hoffmann als Kassenprüfer gewählt.

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