Heilbronner Stimme vom 14.06.2010

Heilbronn - Der zweitgrößte Sportverein in Heilbronn ist mit seinem Jahrhundertprojekt einen Schritt weiter. Die TG Böckingen erfährt bald, ob ihre Neubaupläne auf der Schanz funktionieren oder ob sie das Sportzentrum abspecken muss. Vereinsvorsitzender Herbert Tabler gab in der Hauptversammlung einen Überblick über den Stand der Dinge bei der Drei-Millionen-Euro-Investition. "Wir sind einen Schritt weiter", sagte Tabler am Donnerstagabend im alten Vereinsheim auf der Jahnheide.

 

Expertise

 

Der Württembergische Landessportbund (WLSB) habe ein Gutachten in Auftrag gegeben, das klären soll, ob das Sportzentrum in der bisherigen Größenordnung wirtschaftlich ist. Außerdem soll die Expertise Klarheit darüber schaffen, wie der geplante Fitness- und Gesundheitsbereich auf der Schanz in Konkurrenz zu umliegenden privat betriebenen Fitnessstudios steht. Für Tabler eine entscheidende Frage: "Wir wollen in kein Himmelfahrtskommando einsteigen." Niemand möchte, "dass der Verein am Ende bankrott ist". Die Ergebnisse der WLSB-Studie werden am 1. Juli vorliegen.

Tatsächlich stehen hinter dem Umzug des Clubs auf die Schanz, wo er seine sportlichen Aktivitäten konzentrieren will, noch einige Fragezeichen. Herbert Tabler: "Wir möchten so viel Geld wie möglich durch den Verkauf des Vereinsgeländes auf der Jahnheide herausholen." Das Areal ist rund einen Hektar groß. Ursprünglich sollten hier viele Reihenhäuser und einige Einfamilienhäuser entstehen. Bisher fehlt der TG ein Investor. Doch ohne den geht es nicht. Ein Wettbewerb soll helfen, ihn zu finden. Die Verkaufserlöse aus dem alten Domizil sind zur Finanzierung des neuen auf der Schanz notwendig.

Briefaktion

Um die Jahnheide verkaufen zu können, will die TG ihre Satzung ändern. Doch nachdem ein erster Versuch, dies zu tun, am Veto des Amtsgerichts gescheitert war, muss der Verein nun die schriftliche Zustimmung von drei Vierteln der 2400 Mitglieder haben. Bei der Hauptversammlung waren 46 da. Eine Briefaktion läuft bereits. "Notfalls gehen wir von Haus zu Haus", kündigte Tabler an, um die nötige Mehrheit für die Satzungsänderung zu bekommen. Einen weiteren möglichen Konfliktherd will die TG löschen, bevor er richtig zu brennen beginnt. Die Ressentiments mit Anwohnern auf der Schanz gegen das Sportzentrum möchte der Club in Diskussionen ausräumen, in denen ein externer Moderator vermittelt. Herbert Tabler: "Denn ich weiß, ich kann mal aus der Haut fahren, ich bin impulsiv."

Für die Jubiläumsfeiern zum 125-jährigen Bestehen der TG im Jahr 2015 sucht der Verein jetzt schon Leute aus den Abteilungen, die die Festlichkeiten in einer Arbeitsgruppe planen. Ein einschneidendes Datum: Denn 2015 will die TG mindestens Richtfest für das Sportzentrum auf der Schanz feiern.

 


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