Hauptversammlung 2014-07-11Heilbronner Stimme vom 14.07.2014

Breite Mehrheit der Mitglieder stimmt nach kontroverser Diskussion für Fünf-Millionen-Euro-Projekt.

Wie hoch sind die Kosten wirklich? Wie viele zusätzliche Mitglieder braucht die Turngemeinde Böckingen (TGB), damit sich das Sportvereinszentrum auf der Schanz rechnet? Wie ist die Finanzierung geplant? Was passiert, wenn nicht genügend zahlende Mitglieder kommen? Wer soll sich den Mitgliedsbeitrag von mehr als 50 Euro im Monat fürs Turnen im Sportvereinszentrum leisten können? Die Fragen der Kritiker des Böckinger Großprojekts bei der Jahreshauptversammlung des Vereins im TGB-Sportheim Jahnheide am See sind ein abendfüllendes Programm.

 

Die kritischen Fragen sind aber durchaus die richtigen. Schließlich summieren sich die Investitionskosten für den ersten Bauabschnitt des Projekts auf 4,98 Millionen Euro, von denen gut 2,2 Millionen als Kredit aufgenommen werden sollen - obwohl der Verein nach dem Verkauf des Sportgeländes Jahnheide für drei Millionen Euro über ein stattliches Eigenkapital verfügt und ein städtischer Zuschuss von 438 000 Euro ebenso fest eingeplant ist wie eine Zuwendung von 333 000 Euro vom Württembergischen Landessportbund (WLSB).

In weiser Voraussicht hat TGB-Chef Herbert Tabler ein halbes Dutzend Experten eingeladen, um überzeugende Antworten finden zu können auf das Feuerwerk kritischer Fragen: WLSB-Mann Marcus Lachenwitzer, Projektleiterin Konstanze Engert vom Stuttgarter Architekturbüro, die das Gebäude plant, und Norbert Vollmer vom TV Rottenburg und der bereits ein solches Fitnesszentrum betreibt. Die Finanzen stellt TGB-Kassier Sven Protzer vor: Damit der Verein kein Geld verliert, müssen in den nächsten fünf Jahren dennoch 1300 Mitglieder gewonnen werden, die das Sportvereinszentrum nutzen und dafür bezahlen.

Auch einen externen Moderator hat TGB-Chef Herbert Tabler für den Abend engagiert: den WLSB-nahen Unternehmensberater Winfried Möck. Und der kommt buchstäblich ganz schon ins Schwitzen beim Versuch, die Emotionen nicht hochkochen zu lassen. Einer der wenigen Fürsprecher des Projekts ist TGB-Mitglied Markus Scheffler - seines Zeichens zugleich Beiratsmitglied der Heilbronner TSG, die im Stadtteil Sontheim mit dem Bewegungszentrum ein ähnliches Objekt betreibt.

Nach gefühlt vier Fußball-Halbzeiten einschließlich Verlängerung stimmen die 50 anwesenden Mitglieder um kurz nach 23 Uhr über das Projekt ab - in geheimer Wahl. Das Ergebnis ist trotz der langen Diskussion aber kein Elfmeter-Krimi, sondern ein überdeutliches 43 : 7 für das Projekt. Herbert Tabler ist sichtlich erleichtert, als er um 23.11 Uhr das Ergebnis verkündet - die Versammlung hatte um 19.30 Uhr begonnen.

"Herzlichen Dank für das tolle Ergebnis", sagt er und erklärt seine Bereitschaft zur Wiederwahl. Denn die ist der erste der nächsten sechs Tagesordnungspunkte einschließlich Haushaltsplan, die nach einer zehnminütigen Pause noch auf dem Programm stehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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